Pädagogische Medien
Pädagogische Medien sind nichttechnische Medien, die gewöhnlich in didaktischen Situationen die Lehre unterstützen. Es handelt sich um generalisierte Formen der Kommunikation zur Selektionsübertragung in pädagogischen Kontexten. |
Medien als symbolische generalisierte Kommunikationsmedien machen die Annahme von Kommunikation wahrscheinlich, da sie zu einer Erwartungsverstärkung führen. Der Lehrende macht dem Lernenden Selektionsofferten, die der Lernende nachvollziehen soll und wiederum für sich angemessen selektieren soll (vgl. Luhmann & Schorr 1999, S. 54f.). Das Problem ist dabei die Sicherung der Anschlussselektion, da es immer Möglichkeiten gibt, die Selektionsofferten des Lehrenden abzulehnen:
- Inhaltliche Ablehnung: Nicht dieses Thema, aber ein anderes.
- Ablehnung der Absicht: Die Erwartung, diese Selektion zu übernehmen, ablehnen.
Als generalisierende Medien, müssen sie so allgemein sein, dass sie abstrahierend in vielen verschiedenen didaktischen Kontexten anwendbar sind. Treml (2000, S. 183ff.) unterscheidet hier unter anderem:
- Pädagogische Macht: Sanktionsmöglichkeiten.
- Pädagogische Liebe: Gutheißen, Loben, Selektion als Auswahl zur Überwindung von Trennung, Freiwilligkeit.
- Pädagogisches Vertrauen: Enttäuschungen ausschließen.
- Pädagogischer Humor: Entlasten bei Spannungszuständen, gegen erhabenen „aufgeblasenen“ Anspruch, gewinnende Wirkung durch selbstbewusste psychische Sensibilität.
- Pädagogischer Takt: Kunst des Beobachters, Systemprobleme kommunikativ zu behandeln, ohne es direkt zu sagen, für Fortsetzung der Kommunikation.
- Pädagogischer Optimismus: Kraft haben, pädagogisch zu Handeln bei enttäuschten Erwartungen.
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Luhmann, N. & Schorr, K.E.: Reflexionsprobleme im Erziehungssystem. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. 1999.
Treml, A.K.: Allgemeine Pädagogik. Grundlagen, Handlungsfelder und Perspektiven der Erziehung. Kohlhammer Verlag: Stuttgart. 2000. |
Luhmann, N.: Macht. Frankfurt a.M: Suhrkamp Verlag. 1988.
Luhmann, N.: Liebe als Passion. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag. 1982.
Sommer,: Homo ludens. Spiel und Humor. In: Funkkolleg. Der Mensch Anthropologie heute. Herausgegeben vom deutschen Institut für Fernstudien, Tübingen. Studienbrief 8, 1993. |
Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Thomas Prescher; Waltraud Amberger;
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