Didaktische Reduktion
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Die Didaktische Reduktion bezeichnet die Reduzierung und Vereinfachung komplexer Themen, um sie für Lernende alters- und reifegemäß aufzubereiten, indem komplexe Sachverhalte auf ihren Kern zurückgeführt werden und so für Lernende überschaubar und begreifbar werden. Ziel der Didaktischen Reduktion ist somit die Anpassung von Inhalten auf den Bedarf und die Möglichkeiten der lernenden Person. |
Im Jahre 1958 stellte Dietrich Hering in seiner Veröffentlichung „Zur Fasslichkeit naturwissenschaftlicher und technischer Aussagen“ den Begriff der Didaktischen Vereinfachung vor. Geprägt allerdings wurde der Begriff von Gustav Grüner 1967. Er entwickelte die Ansätze von Dietrich Hering weiter und gliederte die Didaktische Reduktion in seiner Publikation „Die didaktische Reduktion als Kernstück der Didaktik“ in 2 „Teilbereiche“. Dabei unterschied er zwischen der vertikalen und der horizontalen didaktischen Reduktion (vgl. Grüner 1980. S. 693 ff.). Die Didaktische Reduktion ist eine „Handlungsmethode“ für Lehrende. Diese Handlungsmethode hat zum Ziel, den Unterrichtsstoff für die Lernenden entsprechend aufzubereiten und verständlich zu machen. Dabei unterscheidet man zwischen der quantitativen und der qualitativen Reduktion, wobei sich die qualitative Reduktion nochmals in vertikale und horizontale Reduktion aufsplitten lässt. Bei der quantitativen Reduktion wird durch Begrenzung des Lehrstoffes das Ziel verfolgt, den Kern des Sachverhaltes zu erklären und weniger wichtige Aspekte zu vernachlässigen. Bei der qualitativen Reduktion geht es weniger um den Lernstoff selbst, sondern eher darum, wie er dem Lernenden beigebracht wird. Dabei soll eine entsprechende Lehrmethode gefunden werden, um den Lernstoff auf eine andere, verständliche Weise zu vermitteln. Es werden hier nochmal zwischen vertikaler und horizontaler Reduktion unterschieden (vgl. Tenberg 2006, S. 204): Die vertikale Reduktion kommt dabei einer Inhaltsreduktion nahe, die nur auf die Kernaussagen zurück greift. Dabei kann sowohl der Schwierigkeitsumfang als auch der Gültigkeitsumfang eingeschränkt werden, um eine verständliche Präsentation zu ermöglichen. Bei der horizontalen Reduktion wird am fachlichen Sachverhalt nichts verändert. Die Reduktion besteht darin, dass abstrakte Aussagen anschaulich durch Hilfsmittel, wie Skizzen, Bilder, Versuche, Filme oder anderen Methoden erläutert werden (vgl. Peterßen 2001, S. 273). |
Didaktik |
Grüner, G.: Die didaktische Reduktion als Kernstück der Didaktik. In: Die deutsche Schule. DDS. Münster: Waxmann Verlag. 1967.
Peterßen, W. H.: Lehrbuch Allgemeine Didaktik. 6. Auflage. München: Oldenbourg Verlag. 2001. Tenberg, R.: Didaktik lernfeldstrukturierten Unterrichts. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. 2006. |
Anton, M. A.: Kompendium Chemiedidaktik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt Verlag. 2008. S. 124ff.
Kahlke, J. & Kath, F.: Didaktische Reduktion und methodische Transformation. Quellenband. Darmstadt: Leuchtturm Verlag. 1984 |
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Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Isa-Dorothe Gardiewski;
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