Didaktik

Kurzdefinition:

Didaktik ist ein sehr alter pädagogischer Begriff und wird als die Wissenschaft vom Lehren und Lernen bezeichnet. Die Didaktik bezieht sich dazu auf die Ebene der Ziele und Inhalte mit dem Warum, Wozu und Was von Unterricht? Zur Klärung dieser Fragen haben sich verschiedene didaktische Theorien und Modelle entwickelt.

Beschreibung:

Didaktik kommt aus dem altgriechischen und heißt nach Gudjons (1999, S. 235) wörtlich die „Lehrkunst“. Heute wird Didaktik als Wissenschaft verstanden, um zu beschreiben, wie Lehren und Lernen möglich ist und was dazu nötig ist. „Lehren ist […], funktional betrachtet, eine Variation, die eine Selektion wohl intendiert, aber nicht determinieren kann. […] Lehren bedeutet: den Zufall nicht zufällig herbeiführen, absichtsvoll die Umwelt für einen Andern verändern, also dessen Umweltreize variieren – und ihm dadurch eine Selektionsofferte machen, die bestimmte Selektionen wahrscheinlich machen. […] Lehre ist die geplante Organisation von Erfahrung.“ (Treml 2000, S. 82ff.).

Mit diesen Selektionsofferten ist erklärbar, warum zum Lehren auch die andere Seite des Lernens gehört. Siebert (1996, S. 2) spricht davon, dass die Didaktik als Medium fungiert, die zwischen der sachlogischen Struktur eines Inhaltes und der psychologischen Struktur des Lernenden vermitteln soll. Auf diese Weise soll das Unwahrscheinliche wahrscheinlich werden, nämlich, dass die Lernenden die gemachten Selektionsofferten für sich übernehmen, d.h. positiv selektiert.

Didaktik wird dazu nicht als eigenständige Wissenschaft verstanden, sondern ist auf die Integration des Wissens aus verschiedenen Partnerwissenschaften angewiesen. „Die Didaktik ist nicht autonom. Aber dies gilt für nahezu alle anderen Wissenschaften ebenso. Sie benötigt jedoch besonders viele Partnerwissenschaften, um Ihre Aufgaben zu erfüllen. Dies heißt aber nicht, dass sie dadurch zu einem bloßen Anhängsel der anderen Disziplinen würde. Vielmehr resultiert gerade daraus ihre wissenschaftliche Eigenständigkeit.“ (Jank & Meyer 2006, S. 28).

Entsprechend der Vielfalt der didaktischen Bezugswissenschaften haben sich auch vielfältige didaktische Theorien und Modelle etabliert, die Kron (1994) in die drei Dimensionen Bildung, Lernen und Interaktion integriert:

Abbildung: Didaktische Theorien und Modelle.

Quelle: Eigene Darstellung nach Kron 1994.

Interne Verweise:
Didaktische Reduktion

Didaktisches Dreieck

Lehrkunstdidaktik

Verwendete Quellen:
Gudjons, H.: Pädagogisches Grundwissen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt Verlag. 1999.

Jank, W. & Meyer, H.: Didaktische Modelle. 9. Auflage. Berlin: Cornelsen Verlag. 2006.

Kron, F.W.: Grundwissen Didaktik. 2. Auflage. München: UTB Verlag. 1994.

Siebert, H.: Didaktisches Handeln in der Erwachsenenbildung. Didaktik aus konstruktivistischer Sicht. (Grundlagen der Weiterbildung). 2. Auflage. Neuwied: Luchterhand. 1997.

Treml, A. K.: Allgemeine Pädagogik. Grundlagen, Handlungsfelder und Perspektiven der Erziehung. Stuttgart: Kohlhammer Verlag. 2000.

Weiterführende Literatur:
Blankertz, H.: Theorien und Modelle der Didaktik. München: Juventa. 1969.

Bönsch, M.: Allgemeine Didaktik. Stuttgart: Kohlhammer Verlag. 2006.

Flechsig, K.-H.: Kleines Handbuch didaktischer Modelle. Eichenzell. Neuland. 1996.

Glöckel, H.: Vom Unterricht. Lehrbuch der Allgemeinen Didaktik. 4. Aufl. Bad Heilbrunn/Obb.: Klinkhardt. 2003.

Hallitzky, M. & Seibert, N.: Didaktische Konzepte und Modelle. In H.-J. Apel & W Sacher (Hrsg. 3. Aufl.) Studienbuch Schulpädagogik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. 2004.

Jank, W. & Meyer, H.: Didaktische Modelle, 3. Aufl. Cornelsen, Berlin. 1994.

Klafki, W.: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik: Zeitgemäße Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik. 2. erw. Aufl. Weinheim und Basel: Beltz Verlag. 1991.

Internetverweise:

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Materialien:

Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Isa-Dorothe Gardiewski; Thomas Prescher;

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