Bedingungsanalyse
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Ziel einer Bedingungsanalyse ist die Klärung der individuellen, materiellen und organisatorischen Voraussetzungen für Bildungsangebote. |
Nach Wiater (2006, S. 676) beeinflusst die Bedingungsanalyse die Auswahl des Bildungsinhaltes: „Die Bedingungsanalyse wirkt auf die thematische Strukturierung ein […], sie bestimmt die Zugänglichkeits- und Darstellungsmöglichkeiten mit und ist für die methodische Strukturierung maßgeblich (Lehr-Lern-Prozess-Struktur)[…]“. In Rahmen einer Arbeitsgruppe mit Lehramtskandidaten und Lehramtskandidatinnen hat das staatliche Studienseminar für das Lehramt an Förderschulen Neuwied „Gesichtspunkte zur schriftlichen Planung von Unterricht und Fördermaßnahmen“ formuliert. Hinsichtlich der Bedingungsanalyse wird festgehalten: „Der Komplex der Unterrichtsbedingungen bezeichnet hinsichtlich des Lerninhalts bedeutsame individuelle und soziokulturelle Lernvoraussetzungen (Sach- und Methodenbezug) sowie organisatorisch-institutionelle Gegebenheiten.“ (Eggert 2007, S.3) Hinsichtlich der Förderschwerpunkte wie der Gestaltung von konkreten Unterrichtssequenzen werden Reflexionsfragen zur Verfügung gestellt, wie z.B. Fragen nach:
Bei Klafkis bildungstheoretischem Ansatz wird als Bedingungsanalyse die didaktische Analyse als Kern der Unterrichtsvorbereitung (vgl. Klafki 1985 zitiert nach Jank & Meyer 2006, S. 236) betrachtet, wobei nach Grotlüschen (2005, S. 37ff.) sich die didaktische Fragestellung auf bestimmte Inhalte und Gegenstände zuspitzt. Der Inhalt übernimmt ein Primat gegenüber den Methoden und Medien: Gegenwartsbedeutung für Lerner*innen, Zukunftsbedeutung, Struktur des Inhalts, Exemplarische Bedeutung, Zugänglichkeit. Die didaktische Analyse soll klären helfen: Lohnt sich das, was man den Schüler*innen anzubieten hat. Damit werden keine Handlungsrezepte gegeben, sondern Reflexions- und Problematisierungshilfen (Jank & Meyer 2006, S. 205ff.). Über diesen Schritt der didaktischen Analyse entsteht eine didaktische Reduktion als Effekt. |
Bildungstheoretische Didaktik |
Eggert, M.: Gesichtspunkte zur schriftlichen Planung von Unterricht und Fördermaßnahmen. Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Förderschulen Neuwied. Neuwied 2007, URL:AVL: http://studsem-nhw.bildung-rp.de/sos/download/allgemein/uplanung.pdf (Stand: 12.01.2010).
Grotlüschen, A.: Die didaktische Lücke bei der “didaktischen Selbstwahl”. In: Report 3/2005 Didaktik, DIE Bonn, 2005. S. 37-45. Jank, W. & Meyer, H.: Didaktische Modelle. 5. Auflage. Berlin: Cornelsen Verlag. 2008. Meyer, H.: Unterrichtsmethoden. Teil 1. 4 Auflage. Frankfurt a.M.: Cornelsen Verlag. 1987. Wiater, W.: Didaktische Theoriemodelle und Unterrichtsplanung. In: Arnold, K.-H.& Sandfuchs, U. & Wiechmann, J.: Handbuch Unterricht. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt. 2006. S. 675-709. |
Breit, G. & Weißeno, G.: Planung des Politikunterrichts: Eine Einführung. Gegenstandsbereich. Bedingungsanalyse. Ziele. Methoden und Medien. Politikdidaktische Perspektiven. Wochenschau-Verlag. 2003.
Lendewig, S.: Die Bedingungsanalyse in der Unterrichtsplanung. Grin-Verlag. 2004. Plöger, W: Allgemeine Didaktik und Fachdidaktik. München: Fink. 1999, S.98. Reich, K.: Unterricht – Bedingungsanalyse und Entscheidungsfindung. Stuttgart: Klett Cotta. 1979. |
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Bedingungsanalyse |
Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Thomas Prescher
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