Feature

Kurzdefinition:

Das Feature bezeichnet im Bereich der Medien eine Textgattung bzw. Darstellungsform. Im pädagogischen Kontext gelten Lernfeatures in ihren wesentlichen Elementen als pädagogische Aufgabenstellungen, die sich aus textlichen und medien-visualisierten Anteilen zusammensetzen.

Beschreibung:

Das Feature als journalistische Darstellungsform zeichnet sich durch eine große Vielfalt sprachlichen Ausdrucks aus. Es enthält Merkmale von Reportage und Dokumentation und folgt dem Stil weicher Nachrichten ohne „flapsig“ zu sein. Die Übernahme des Feature-Paradigmas in die Pädagogik wird Lernfeature genannt.

Das Lernfeature als pädagogische Adaption des im Journalismus verwendeten Features, verbindet thematische Informationen und dazu passende Medien miteinander, um Lernprozesse zu starten und zu begleiten. Es gilt deshalb auch als ein Edutainment und Erlebnislernen. Denn genau mit dieser Kombination kann es Interessen für ein Lernthema wecken und Lernchancen erhöhen. „Das Feature spricht drei unterschiedliche Aspekte des Lernens an:

  1. Lernen über unterschiedliche Lernkanäle und mit verschiedenen Methoden.
  2. Aktives Lernen.
  3. Emotionales Lernen. (Gerlach & Squarr 2003, S. 266).

Die Orientierung der Lernfeatures an der modernen Populärkultur ist kein Selbstzweck, denn „Featurekonzepte wollen nicht die Realität der Medienwelt in den Bildungsveranstaltungen widerspiegeln, sondern sie als Ausgangspunkt ichbezogener Lernprozesse für didaktische Intentionen instrumentalisieren.“ (Wehner 1991, S. 307). Das Lernfeature wird als zielbezogene und inhaltsorientierte integrative Methodik verstanden. „Das Spannungsfeld von Subjektivität und Allgemeingültigkeit soll aufgelöst werden. Das Alltagswissen und andere Formen der Wissensvermittlung, wie mediale Erlebnisse, werden integriert. Dabei werden ein Lehrziel und die Arbeit mit fachlich bedeutsamen Gegenständen nicht aufgegeben, sondern mit Elementen der Unterhaltung kombiniert.“ (Preßler 2004, S. 22f.)

„Das Lernfeature verwischt dabei bewusst die Grenzen zwischen medialem und nichtmedialem Sektor und lässt mit der ihm eigenen offenen Sprunghaftigkeit eines didaktisierten Medienensembles ´mosaikartige, jeweils neue mix- und komputierbare Infobausätze, individuelle Lehr- und Lernstil-Pakete´ entstehen.“ (Wehner 1991, S. 306). In diesem Sinne wird das Lernfeature auch als Element einer „Abholdidaktik“ bezeichnet, da Anschlüsse zum Lernen und Alltag der Schüler*innen geknüpft werden. (vgl. Preßler 2004, S.23)

Interne Verweise:
Didaktische Reduktion

EIS-Prinzip

Erkundung

Ermöglichungsdidaktik

Lebendiges Lernen

Projektunterricht

Verwendete Quellen:
Gerlach, S. & Squarr, I.: Methodenhandbuch für Softwareschulungen. Berlin: Springer Verlag. 2003.

www.teachsam.de – teachSam – Lehren und Lernen online, Konstanz. URL/AVL: http://www.teachsam.de/arb/feature/arb_feat_1.htm.

Preßler, C.: Thema: Tagebücher aus der Zeit des Nationalsozialismus in der historischpolitischen Erwachsenenbildung. Ein Beispiel für zeitgeschichtliches Lernen. Dissertation Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Fakultät IV Human- und Gesellschaftswissenschaften, 2004, URL/AVL: http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=977290832&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=977290832.pdf

Wehner, M.: Historisch-politische Bildung zwischen Information und Unterhaltung. Ansätze und methodische Formen für eine moderne Lernkultur, Frankfurt/M.. u. a.: Lang (= Freiburger Beiträge zu Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik; 2), 1996.

Weiterführende Literatur:
Internetverweise:

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Feature: Kooperatives Lernen in der Schule

Features als Methode

Materialien:

Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Thomas Prescher; Isa-D.Gardiewski;

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