Widerspruchsfreiheit

Inhaltsverzeichnis:
Kurzdefinition:
Das Prinzip der Widerspruchsfreiheit ist eine Grundforderung, die an die Unterrichtsplanungen zu stellen ist. Alle Elemente der Planung eines Unterrichts (Themen, Ziele, Methoden, zeitliche Abläufe, u.a.m.) dürfen sich nicht widersprechen.
Beschreibung:
Peterßen (2000, S. 32) unterscheidet verschiedene prinzipielle Erwägungen, „[…] ohne die die Entscheidung über eine intentionale Auslösung und Steuerung von Unterricht nicht erfolgen kann.“ Er geht davon aus, dass es mindestens fünf derartige Prinzipien gibt, die der/die Lehrer/in auf allen Stufen seiner/ihrer Planung und bei allen Dimensionen seiner/ihrer Lehrer*innenentscheidungen unbedingt zu berücksichtigen hat:

  • Prinzip der Reversibilität
  • Prinzip der Eindeutigkeit
  • Prinzip der Widerspruchsfreiheit
  • Prinzip der Angemessenheit
  • Prinzip der Kontinuität

Die Forderung, die Peterßen (2000, S. 38) mit dem Prinzip der Widerspruchsfreiheit verbindet betrifft die Stimmigkeit aller didaktischen Entscheidungen zueinander. So haben Heimann et al. (1965, S. 45) darauf hingewiesen, dass „[…] alle unterscheidbaren Dimensionen des Lehr- und Lerngeschehens im Unterricht in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen.“

So sind Entscheidungen im Umfeld von Unterrichtsplanung nicht unabhängig voneinander zu treffen. Neben einer spezifischen Wirkung weist jedes Element, das im Unterricht zum Einsatz kommt, auch eine Wirkung auf das gesamte Unterrichtsgeschehen auf. Darüberhinaus kann mit Bischoff-Wanner (2003, S. 155) herausgestellt werden, dass eine innere Widerspruchsfreiheit auch wichtige Lernpsychologie Konsequenzen hat, da erlebte Widersprüche zu Unsicherheit führen. Aus Unsicherheit kann dann eine gewisse Komplexität entstehen, die das Neugierverhalten der Schüler*innen negativ beeinflusst.

Interne Verweise:
Angemessenheit

Bedingungsanalyse

Eindeutigkeit

Kontinuität

Rahmenbedingungen

Reversibilität

Unterrichtsplanung

Verwendete Quellen:
Bischoff-Wanner, C.: Bedingungen schulischer Lernmotivation – Klassische und neuere Ansätze und ihre Bedeutung für den Lehr-Lern-Prozess. In: Falk, J. & Kerres, A. (Hrsg.): Didaktik und Methodik der Pflegepädagogik. Weinheim: Juventa Verlag. 2003, S. 149-182.

Heimann, P. & Schulz, W. & Otto, G.: Unterricht – Analyse und Planung. Hannover: Schroedel. 1965.

Peterßen, W. H.: Handbuch Unterrichtsplanung. Grundfragen, Modelle, Stufen, Dimensionen. 9. akt. Aufl. München: Oldenburg Schulbuchverlag. 2000.

Weiterführende Literatur:
Arnold, K.-H. & Sandfuchs, U. & Wiechmann, J.: Handbuch Unterricht. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt. 2006.

Klafki, W. & Otto, G. & Schulz, W.: Didaktik und Praxis, Weinheim: Beltz Verlag.1979.

Heimann, P., Schulz, W., Otto, G.: Unterricht – Analyse und Planung. Hannover: Schroedel. 1965.

Internetverweise:
Wir weisen darauf hin, dass die aufgelisteten Seiten nicht Teil des Didagma-Projektes sind. Daher übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte und die Richtigkeit dieser Seiten. Falls der Link defekt, oder der Seiteninhalt unpassend sein sollte würden wir uns freuen darüber informiert zu werden.

Didaktische Parameter und Kriterien des Unterrichts in bildungstheoretischer Sicht

Materialien:

Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Hans-Jürgen Wiegerling; Thomas Prescher;