Selbstwirksamkeit
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Selbstwirksamkeit beschreibt ein Bündel von Überzeugungen bezüglich der Leistungsfähigkeit, die Individuen über sich entwickeln und aufrecht erhalten. Selbstwirksamkeit verweist auf die Ursache-und-Wirkungszusammenhänge von persönlichem Erfolg oder Misserfolg. |
Das Wissen und die Wahrnehmung über die eigene Wirksamkeit hinsichtlich eines zu erreichenden Ziels ist ein zentraler Aspekt, da durch die Selbstwirksamkeitserwartungen emotionale Befindlichkeiten moderiert werden und in der Selbstwirksamkeit die Erwartung an angemessene Verhaltensresultate besteht (vgl. Zimbardo & Gerrig 2004, S. 629). Es kann davon ausgegangen werden, dass ein hohes Vertrauen in die eigene Person bezüglich der erfolgreichen Bewältigung von Aufgaben jeglicher Art mit einem hohen Selbstwertgefühl einhergeht (vgl. Schneider 2001, S. 106f.).
„Selbstwirksamkeit ist das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit und die Überzeugung einer Ausgabe gewachsen zu sein.“ (Kowalczyk 2007, S.72). In Leistungs- und Anforderungssituationen entfaltet diese Überzeugung eine motivationale Haltung, die sich unmittelbar auf die Handlung des Individuums auswirkt. Phänomene der Über- und Unterforderung können dabei demotivierend wirken. Hinsichtlich der Selbstwirksamkeit ist die Leistungsfähigkeitsüberzeugung von der realen Kapazität zu unterscheiden. Für die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten im Verhältnis der Aufgabenanforderung ist jedoch eben diese Überzeugung ausschlaggebend. Kowalczyk (2007, S.72) verweist hier auf Pajares: „Wie Menschen sich in bestimmten Situationen verhalten werden, lässt sich meist besser vorhersagen auf der Basis dessen, was sie sich zutrauen, als durch das, was sie tatsächlich können.“ Bandura (1997) beschreibt, dass Menschen mit einem starken Gefühl für Selbstwirksamkeit sich in einem deutlich höheren Maß mit Inhalten auseinandersetzen und Hindernisse häufiger als anspornende Herausforderung betrachten. Demgegenüber zeigt sich ein geringes Selbstwirksamkeitserleben – unabhängig von den tatsächlichen Fähigkeiten – durch Selbstzweifel und Unsicherheit. Die Verweildauer in der Auseinandersetzung mit Inhalten ist reduziert, die Tendenz bei auftretenden Problemen „das Handtuch zu werfen“ erhöht. Die dadurch häufig auftretenden Misserfolgserlebnisse sind dann eine weitere Bestätigung der ohnehin schon geringen Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Je nach Attribution von Erfolg und Misserfolg reagieren Individuen mit hoher Selbstwirksamkeitsüberzeugung auf Erfolgs- und Misserfolgserfahrungen anders als solche mit geringer Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Kowalczyk (2007, S.72) nennt einige günstige Bedingungen zur Entwicklung von Selbstwirksamkeit:
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erlernte Hilflosigkeit
Feedback Johari-Fenster Kausalattribution Motivation Motive |
Bandura, A.: Self-Efficacy. The Excercise of Control. New York: W.H. Freeman & Co. 1997.
Kowalczyk, W.: Lernkompetenzen, Lerntechniken und Lernen lernen. In: Fleischer, T., Grewe, N. & Jötten, B. & Seifried, K. & Sieland, B. (Hrsg.). Handbuch Schulpsychologie: Psychologie für die Schule. Stuttgart: Kohlhammer. 2007. Schneider, C.: Persönlichkeit und Selbst: Eine Annäherung zweier differentialpsychologischer Konstruktsysteme. Hamburg: Kova´c Verlag. 2001. Zimbardo, P.G. & Gerrig, R.J.: Psychologie. 16. Auflage, München: Peason Studium Verlag. 2004. |
Fuchs, C.: Selbstwirksam lernen im schulischen Kontext: Kennzeichen, Bedingungen, Umsetzungsbeispiele. Bad Heilbrunn : Klinkhardt. 2005
Lefcourt, H.M.: Locus of control. Current trends in theory and research. West Sussex. John Wiley & Sons, Inc. 1982. |
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Frei Universität Berlin: Allgemeine Selbstwirksamkeit Schwarzer, R & Jerusalem, M. (Hrsg.) 1999. Skalen zur Erfassung von Lehrer- und Schülermerkmalen Schwarzer, Ralf; Jerusalem, Matthias: Das Konzept der Selbstwirksamkeit |
Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Hans-Jürgen Wiegerling; Thomas Prescher;