Mediendidaktik

Inhaltsverzeichnis:
Kurzdefinition:
Die Mediendidaktik ist eine pädagogische Teildisziplin, die sich mit den theoretischen und praktischen Grundlagen des Lehrens und Lernens mit (technischen) Medien beschäftigt. Zu den Aufgaben der Didaktik gehört es, Ziele und Inhalte zu beschreiben, um darauf aufbauend mögliche Lehr-/Lern-Strategien und Methoden abzuleiten.
Beschreibung:
Die Mediendidaktik versucht auf Grundlage pädagogischer Zielsetzungen zu erklären, wie Medien für das Lehren und Lernen in verschiedenen Bildungssituationen gestaltet und genutzt werden können. Ziel ist es, ihre Wirkung für einen optimalen Lehr-Lern-Erfolg zu verbessern. Medien sind dabei zunächst gesellschaftliche Realität, da sie Ausdrucksformen einer Kultur sind. Damit gehören sie sowohl zum Alltag, als auch zum professionellen Repertoire der Lehrenden, begleiten also nicht nur Kultur-, sondern auch Lernprozesse.

Ziel der Mediendidaktik ist die Optimierung dieser Prozesse mittels Medien. Damit soll sichergestellt werden, dass sich Medienentscheidungen nicht nur auf individuelle Vorlieben oder altersspezifische Anwendungsfragen beschränken. Mediendidaktik hat sich in den letzten Jahren zunehmend weniger an den Forschungen der Allgemeinen Didaktik orientiert. Im Vordergrund stand vielmehr eine Ausrichtung an der Forschung zum Instructional Design (vgl. Issing 2002, 151ff.).

Ein wichtiger Faktor zur Beurteilung der Qualität medialer Lehr- und Lernangeboten sind die jeweiligen Ziele des Angebotes: Geht es um objektbezogenes bzw. sozial-interaktives deklaratives, prozedurales oder kontextuales Wissen. Lernprozesse, bei denen die Wissensvermittlung im Vordergrund steht, werden nach Issing (2002, S. 151ff.) primär dem Instruktionsparadigma zugeordnet. Lernen, bei dem die Erarbeitung durch die Lernenden im Vordergrund steht, wird als Problemlösungsparadigma bezeichnet. Hier geht es um das Bilden aktiver mentaler Modelle und die Integration der Wirklichkeitskonstrukte.

Im Informationszeitalter wird für einen Paradigmenwechsel vom instruktionsbasierten zum problemorientierten bzw. lernerzentrierten Unterricht plädiert; jedoch werden instruktionistisch geprägte Lernangebote erhalten bleiben, da sie gut definier- und operationalisierbare Lernziele und –inhalte bieten. Aus diesem Grund spricht Issing (2002, S. 157) von einem systematischen Instruktions-Design, das auf der Makro-, Meso- und Mikroebene adaptierbar ist.

Mediendidaktik verbindet dabei mindestens vier Ebenen des didaktischen Handelns:

  1. Pädagogisch-inhaltliche
  2. Didaktisch-methodische
  3. Medial-gestalterische
  4. Ergonomisch-technische Anforderungen (Ortner et al. 2008, S. 2).

Abbildung: Qualitätskriterien für Bildungstechnologie.

Quelle: Eigene Darstellung nach Ortner et al. 2008, S. 2ff.

Interne Verweise:
Didaktik

Lehr- und Lernformen

Medieneinsatz

Medienerziehung

Medienklassifikation

Medienkompetenz

Verwendete Quellen:
Issing, L.J.: Instruktions-Design für Multimedia. In: Issing, L.J. & Klimsa, P. (Hrsg.): Information und Lernen mit Multimedia und Internet. Weinheim: Beltz PVU. 2002. S. 151 – 178.

Ortner, G E. & Mikuszeit, B. & Szudra, U.: Qualitätsanforderungen und Qualitätsprüfung des IB&M der GPI zur Beurteilung von didaktischen Multimediaprodukten, 2008, URL: AV: http://www.gpi-online.de/upload/Comenius/Qualittsanforderungen_Juni_2008_final.ps.pdf, Stand: 20.01.2010.

Weiterführende Literatur:
Aufenanger, S.: Multimedia und Medienkompetenz – Forderungen an die Medienpädagogik. Sonderheft des GEW-Kreisverbandes Fulda, 1999, S. 5–29.

Bader, R.: Learning Communities im Internet: Aneignung von Netzkompetenz als gemeinschaftliche Praxis. Eine Fallstudie in der pädagogischen Weiterbildung. Münster: LIT. 2001.

Back, A., Bendel, O. & Stoller-Schai, D.: E-Learning im Unternehmen:Grundlagen – Strategien – Methoden – Technologien. Zürich: Orell Füssli. 2001.

Nuissl, E. (Hrsg): Vom Lernen zum Lehren. Lehr- Lernforschung für die Weiterbildung. Bielefeld: Bertelsmann Verlag. 2006.

Kerres, M. & Jechle, T.: Didaktische Konzeption des Telelernens. In: Issing, L.J. & Klimsa, P. (Hrsg.): Information und Lernen mit Multimedia und Internet, Weinheim: Beltz PVU. 2002. S. 267 – 282.

Meier, R.: Praxis E-Learning. Offenbach: Gabal Verlag. 2006.

Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H.: Analyse und Förderung kooperativen Lernens in netzbasierten Umgebungen. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 34 (1), 2002, 44–57.

Wilbers, K.: E-Learning didaktisch gestalten. In: A. Hohenstein & K. Wilbers (Hrsg.), Handbuch E-Learning (Kap. 4.0). Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst. 2002.

Zimmer, G.: Ausblick – Perspektiven der Entwicklung der telematischen Lernkultur, in: Arnold, P.: Didaktik und Methodik telematischen Lehrens und Lernens. Lernräume, Lernszenarien, Lernmedien. State-of-the-Art und Handreichung. Münster. 2001. S. 126–146.

Internetverweise:
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Witt, C. & Czerwionka, T.: Mediendidaktik

Kerres, M.: Gestaltungsorientierte Mediendidaktik und ihr Verhältnis zur Allgemeinen Didaktik

Kerres, M.:Mediendidaktik

Mediendidaktik – Fachdidaktik Einecke

Materialien:

Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Thomas Prescher; Waltraud Amberger;