Lehr- und Lernformen
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Lehr- und Lernformen lassen sich danach unterscheiden, ob Lernprozesse durch Lehren im Sinne von fremdgesteuerten Impulsen stattfinden, oder Lehren selbstgesteuertes Lernen intendiert. Diese Unterscheidung nach Selbst- und Fremdsteuerung ist dabei nicht absolut, sondern ein fließendes Kontinuum. In der Folge entstehen verschiedene Sozialformen sowie Methoden des Lehrens und Lernens. |
Lehren ist – allen Aussagen über Selbststeuerung zum trotz – die Kernaufgabe in der Pädagogik. Allein Beobachtungen in der Praxis zeigen, dass vielfältige Angebote vom „Lehren“ sprechen: Lehrveranstaltung, Lehrgang, Training, Kurs, Seminar, Vortrag. Ziele, die hier in diesen Angeboten beschrieben werden, sind meist Lehrziele, da sie ohne die Teilnehmer*innen entstehen und nicht zuletzt zeigt eine Befragung von Weiterbildende, dass Lehren neben anderen Tätigkeiten wie Beratung und Management immer noch als zentrale Aufgabe verstanden wird (vgl. Kraft 2006, S. 201). Dabei lässt sich Lehren nicht als Vermittlung von Wissen, sondern als „pädagogisches Handeln“ im Dienste eines gelingenden Lernprozesses verstehen.
Die aus der konstruktivistischen Debatte gezogenen Erkenntnisse der Selbstorganisation und –steuerung bedeuten keinen Königsweg in der Bildungsarbeit, aber sie werfen die Fragen nach Wirksamkeit, Legitimation und Weiterentwicklung pädagogischer Kompetenzen auf. Es wird zwar die Umstellung auf Lernberater*innen und Moderator*innen postuliert, aber ob diese Lernprozesse wirksamer sind ist noch nicht belegt. Damit ist die Forderung nach einer lernerzentrierten didaktischen Theorie ausgedrückt, deren Durchsetzungskraft aber dürftig ist. Aspekte der Erklärung ergeben sich aus dem Verhältnis von Lehren und Lernen und Theorie:
Es gibt hier verschiedene Methoden, die Lerninhalte zu vermitteln, wobei Seminare von einem abwechslungsreichen Einsatz leben. Grundsätzlich können aktive (Teilnehmer*innen sind aktiv), passive (Teilnehmer*innen sind passiv) und strukturelle Methoden (Strukturierung des Seminarablaufes z.B. Punktabfrage, Abstimmung, Muntermacher, Themenspeicher) unterschieden werden. Lehren zielt in diesem Sinne darauf ab, bestimmte Lernziele zu erreichen, wobei die Intention häufig vom Lehrenden ausgeht. Aebli (2006) unterscheidet dazu 12 Grundformen des Lehrens:
Grunder et al. (2007, S. 93ff.) unterscheiden 4 Grundformen bzw. Sozialformen:
Darin findet sich auch die Unterscheidung von Jank & Meyer (2005, S. 44) mit
Insgesamt sollten bei didaktischen Arrangements die didaktischen Begründungszusammenhänge für das Lernen bei der Erarbeitung neuer Inhalte berücksichtigt werden. Es können folgende Begründungszusammenhänge angenommen werden:
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Didaktische Handlungsebenen
Unterrichtskonzepte |
Aebli, H.: Zwölf Grundformen des Lehrens: Eine Allgemeine Didaktik auf psychologischer Grundlage. Medien und Inhalte didaktischer Kommunikation, der Lernzyklus. 13. Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta Verlag. 2006.
Jank, W. & Meyer, H.: Didaktische Modelle. Berlin: Cornelsen Scriptor Verlag.2005. Kraft, S.: Die Lehre lebt. In: Nuissl, E. (Hrsg): Vom Lernen zum Lehren. Lehr- Lernforschung für die Weiterbildung. Bielefeld: Bertelsmann Verlag. 2006. S. 209-216. Grunder, H.-U. & Ruthemann, U. & Scherer, S. & Singer, P. & Vettinger, H.: Unterricht verstehen, planen, gestalten, auswerten. Baltmannsweiler: Schneider Verlag. 2007. |
Birkholz, W. & Dobler, G.: Der Weg zum erfolgreichen Ausbilder. 2.Aufllage. Bad Zwischenahn: Stumpf + Kossendey. 1989.
Klein, I.: Gruppen. Leiten. Lernen. Didaktik und Praxis der Ausbildung. München: J. Pfeiffer. 1992. Moriz, W.: Unterrichtswissenschaften. Theorien des Lehrens und Lernens und berufspädagogische Handlungskompetenz. Norderstedt: Books on demand. 2007. Ott, B.: Grundlagen des beruflichen Lernens und Lehrens: Ganzheitliches Lernen in der beruflichen Bildung. Berlin: Cornelson. 1997. Quilling, E. & Nicolini, H.J.: Erfolgreiche Seminargestaltung. Strategien und Methoden in der Erwachsenenbildung. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden: VS Verlag. 2007. |
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Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Thomas Prescher;