Kontinuität

Inhaltsverzeichnis:
Kurzdefinition:
Das Prinzip der Kontinuität ist eine Grundforderung, die an die Unterrichtsplanungen zu stellen ist. Dieses Prinzip soll für alle Lernenden Transparenz fördern und im Unterricht die konsequente und erkennbare Verfolgung der grundsätzlichen Unterrichtsziele garantieren.
Beschreibung:
Peterßen (2000, S. 32ff.) unterscheidet verschiedene prinzipielle Erwägungen, um eine Entscheidung als intentionale Auslösung und Steuerung von Unterricht treffen zu können. Es wird davon ausgegangen, dass es mindestens fünf derartige Prinzipien gibt, die die Lehrerinnen und Lehrer auf allen Stufen ihrer Planung und bei allen Dimensionen ihrer Lehrerentscheidungen unbedingt zu berücksichtigen haben:

  • Prinzip der Reversibilität
  • Prinzip der Eindeutigkeit
  • Prinzip der Widerspruchsfreiheit
  • Prinzip der Angemessenheit
  • Prinzip der Kontinuität

Der Grundsatz der Kontinuität soll zwei Aspekte berücksichtigen: Es soll vermieden werden, dass der Unterricht durch Fehler in den Planungsentscheidungen auf „Nebenwege“ gerät oder ganz an intendierten Zielen vorbeiläuft. Weiterhin nennt Peterßen (2000, S. 34) die Notwendigkeit der Sicherstellung von Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler durch „eine einheitliche Bildung“.

Es ist zu betonen, dass der Grundsatz der Kontinuität anzeigt, dass eine getroffene Entscheidung konsequent zu verfolgen ist. Dies bedeutet aber nicht, dass bei erkennbarer negativer Entwicklung, am vorgegebenen Vorgehen festzuhalten sei. Dabei gilt: „Die menschliche Entwicklung bedarf einer pädagogischen Kontinuität und reflektierter Erziehung.“ (Drinck et al. 2008, S. 103).

Die von Peterßen (2000) genannten fünf Prinzipien stehen in komplexen gegenseitigen Abhängigkeiten und Bezügen. Diese zeigen, wie komplex der Planungsprozess von Unterricht ist. Insbesondere wird das Problem von Planung und Offenheit angesprochen. Einerseits darf Unterrichtsplanung keine starren Vorgaben machen, vielmehr muss es für Lehrende möglich sein, auf neue Situationen angemessen reagieren zu können. Andererseits sollten sich jedoch Neuentscheidungen auch an den generellen Zielvorgaben des Unterrichts orientieren.

Interne Verweise:
Angemessenheit

Eindeutigkeit

Reversibilität

Widerspruchsfreiheit

Verwendete Quellen:
Drinck, B. & Hörner, W. & Jobst, S.: Bildung, Erziehung, Sozialisation: Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft. Stuttgart: UTB Verlag. 2008.

Peterßen, W. H.: Handbuch Unterrichtsplanung. Grundfragen, Modelle, Stufen, Dimensionen. 9. akt. Aufl. München, Oldenburg: Oldenburg Schulbuchverlag. 2000.

Weiterführende Literatur:
Arnold, K.-H., Sandfuchs, U.. Wiechmann, J.: Handbuch Unterricht. Bad Heilbrunn; Julius Klinkhardt. 2006.

Klafki, W., Otto, G., Schulz, W.: Didaktik und Praxis. Weinheim: Beltz. 1979.

Internetverweise:
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Materialien:

Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Hans-Jürgen Wiegerling;