Frontalunterricht
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Frontalunterricht ist eine Unterrichtsform bei der einer Lerngruppe ein bestimmter Inhalt sprachlich vermittelt wird. Kennzeichnend für den Frontalunterricht ist, dass allein der Lehrende den Unterricht steuert, kontrolliert und bewertet. |
In der Regel wird beim Frontalunterricht der Lernprozess durch die sprachlichen Anweisungen des Lehrenden gesteuert, die Klasse wird im Verband gleichzeitig und einheitlich angesprochen. Mittelpunkt des Lernens ist die Orientierung in Bezug auf eine Wissenseinheit. Ein Synonym für Frontalunterricht ist Klassenunterricht (vgl. Breitenstein 2006, S. 94). Wiechmann (2006, S. 21ff.) beschreibt dabei, dass der Begriff des Frontalunterrichts eher ein Sammelbegriff für ganz verschiedene Unterrichtskonzepte ist. Es werden das direkte Unterrichten, der genetisch-dramaturgische Unterricht sowie der Frontalunterricht unterschieden. Aschersleben (1999, S. 108ff. zitiert nach Bonz 2006, S. 333f.) nennt drei Varianten von Frontalunterricht:
Der Frontalunterricht hat dabei folgende Merkmale (vgl. Gudjons 2007, S. 265f.):
Im Frontalunterricht können folgende Phasen unterschieden werden (vgl. Richter 2004, S. 11):
Kritische Einschätzungen und Diskussion Zur Einschätzung des Frontalunterrichts sollen hier zusammengefasst einige gängige Argumente Pro und Kontra des Frontalunterrichts genannt werden: Pro: Für den Frontalunterricht sprechen das ökonomische Vorgehen und die vergleichsweise leichte Vorbereitung. Auch die persönlichen Erfahrungen von Lehrenden in der Schüler*innenrolle können den Eindruck erwecken, dass der Frontalunterricht eine legitime Methode im Kontext von Unterrichtsgestaltung darstellt. Die Anforderungen an die räumliche wie die technische Ausstattung sind gegenüber anderen Vorgehensweisen gering. Kontra: An der Form des Frontalunterrichts wurde bereits früh Kritik geübt. Insbesondere die Dominanz des Wortes, der Mangel an Schüler*innenaktivität und die Vernachlässigung der Sozialbeziehungen während des Vortrags der Lehrperson führte zur Entwicklung alternativer Unterrichtsformen. Zudem kann Frontalunterricht eine autoritäre Struktur aufweisen, zugespitzt formuliert Meyer (2001, S. 97): „Frontalunterricht erzieht zum Obrigkeitsstaat“. |
Einzelarbeit
Gruppenarbeit |
Bonz, B.: Methoden der schulischen Berufsbildung. In: Arnold, R. & Lipsmeier, A. (Hrsg.): Handbuch der Berufsbildung. 2. Auflage, Wiesbaden: VS Verlag. 2006. S. 328-341.
Breitenstein, G.: Teilnahme am Unterricht. Ethnographische Studien zum Schülerjob. Wiesbaden: VS Verlag. 2006. Gudjons, H.: Frontalunterricht – neu entdeckt. 2. Auflage, Bad Heilbrunn: Klinkhardt. 2007. Meyer, H.: Plädoyer für die Wiederbelebung des Frontalunterrichts. In: Meyer, H.: Türklinkendidaktik: Aufsätze zur Didaktik, Methodik, und Schulentwicklung. Berlin: Cornelsen Scriptor. S. 92-118. Richter, C.: Frontalunterricht. Beschreibung und Bewertung. Norderstedt: Grin Verlag. 2004. Wiechmann, J.: 12 Unterrichtsmethoden. Weinheim: Beltz Verlag. 2006. |
Aschersleben, K.: Frontalunterricht – klassisch und modern. Neuwied: Luchterhand Verlag GmbH. 1999.
Becker, H.-J. & Glöckner, W. & Hoffmann, F. & Jüngel, G.: Fachdidaktik Chemie. Köln: Aulis 1980. Flechsig, K.H.: Kleines Handbuch Didaktischer Modelle. Neuland: Eichenzell. 1996. Gudjons, H.: Frontalunterricht – neu entdeckt: Integration in offene Unterrichtsformen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. 2003. Pfeifer, P. & Lutz, B. & Bader, H.J.: Konkrete Fachdidaktik Chemie, München: Oldenburg Verlag GmbH. 2002. |
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Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Anne John;