Projektbeschreibung

Was ist das Projekt KiWiSS?

KiWiSS steht für Kontinuität im Workload durch Strukturierung von Selbstlernzeiten

Studentischer Workload gilt als verbindliches Kriterium für die Akkreditierung und Planung von Studiengängen. Zumeist wird jedoch der geforderte Workload nicht erreicht oder ist stark diskontinuierlich verteilt. Die Strukturierung von Selbstlernzeiten kann dabei helfen, Workload besser zu verteilen und Lernen kontinuierlicher zu gestalten. Das Projekt setzt u. a. an strukturellen Bedingungen des Lehramtsstudiums an, z. B. an unzureichenden Mathematikkenntnissen in naturwissenschaftlichen Fächern (bspw. im Fach Chemie) sowie nicht ausreichenden Selbstlernkompetenzen der Studierenden und fokussiert die verbesserte Strukturierung von Selbstlernzeiten und -angeboten bezogen auf entsprechende Fachinhalte. Das Vorhaben entwickelt, erprobt und implementiert ein Lehrveranstaltungskonzept auf mehreren Maßnahmenebenen. Ziel ist es, durch Erarbeitung und Bereitstellung entsprechender Bausteine, Selbstlernzeiten bereits in Präsenzphasen zu strukturieren. Die Professionalisierung der Lehramtsstudierenden wird durch ein digital-unterstütztes studentisches Tandem-Konzept der Lernbegleitung (Peer-Tutoring) flankiert. Zudem wird die Erhöhung professioneller Lehrkompetenz von Hochschullehrenden durch die Begleitung bei der Implementation der neu entwickelten Veranstaltungskonzepte gefördert. Durch die Erstellung und Distribution eines Materialpools mit Handreichungen, Selbstlernmaterialien sowie einem evaluierten Lehrkonzept kann das Veranstaltungskonzept auf andere Themen transferiert werden.


Was sind die Ziele des Projekts KiWiSS?

Die Ziele des Projekts lassen sich in vier Zieldimension einteilen:

Reduktion von Studienabbruch

Ziel ist die Vermeidung von Workloadspitzen durch die Entzerrung studentischer Lernleistungen mittels Selbstlernangeboten, die zeitlich und räumlich flexibel sind und kontinuierliche Studienleistungen ermöglichen. Dabei geht es auch um den Auf-/Ausbau fehlender Mathematikkenntnisse in MINT Fächern mit dem Ausbau fehlender (mathematischer) Inhalte, bevor sie im Studienverlauf zu erhöhtem Arbeitsaufwand in Fachveranstaltungen führen und zu Studienabbruchneigung führen. Dies zielt auch auf die Verbesserung der Studieneingangsphase indem bereits früh im Studienfortschritt die stetige Workloadverteilung und deren Überprüfung zur Reduktion von Belastungen und zur Verbesserung der Studierbarkeit herangezogen wird.

Selbstlernkompetenz durch Peer Tutoring Lernender

Ziel ist es, Lernen durch Lehren im Peer Tutoring zur Lernbegleitung von Bachelorstudierenden durch Masterstudierende (pädagogischer Doppeldecker) zu ermöglichen. Dabei kommt die Entwicklung eines veranstaltungsübergreifenden Tandemkonzepts, das Masterstudierende zum Peer Tutoring befähigt und gleichzeitig inhaltliche Defizite bei den Studierenden ausräumt zum Tragen. Gleichzeitig wird die Entwicklung von Medienkompetenz und technischen Fähigkeiten bei den beteiligten Studierenden angestoßen.

Hochschuldidaktische Professionalisierung Lehrender

Ziel ist u.a. auch die Lehrkräfteprofessionalisierung. Sowohl die Erhöhung der professionellen Lehrkompetenz Hochschullehrender als auch die der im Lehramtsfall angehender Lehrkräfte. Die Entwicklung des (Lehr-)Veranstaltungskonzepts soll daher mit Beteiligung Hochschullehrender erfolgen.

Konzepttransfer

Ziel ist die Überprüfung des Workloads zur beleghaften Sicherung der entzerrten Arbeitsbelastung und die Erstellung eines Materialpools zur inhaltlichen Auseinandersetzung (Selbstlernanregung) mit ausgewählten Themen (z. B. im MINT Fall: fehlende mathematische Kenntnisse) aber auch die Erstellung von Handreichungen zur Dokumentation und zum Transfer für andere Veranstaltungen.


Wer ist beteiligt?

Beteiligt am Projekt sind:

  • Zentrum für Lehrerbildung der RPTU in Kaiserslautern (ZfL),
  • Fachbereich Chemie der RPTU in Kaiserslautern,
  • Studierende aus dem Bachelor- bzw. Master of Education.

Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre


Wie läuft das Projekt ab?

Konzeptionsphase

Begonnen wird mit der Analyse fehlender mathematischer, informatischer sowie Selbstlernkompetenzen im (Lehramts-)Fach Chemie. Darauf aufbauend werden Lernelemente identifiziert und ergänzendes (digitales, OER) Selbstlernmaterial mit Aufwandseinschätzung zur Erreichung o.g. fehlender mathematischer, informatischer Kompetenzen sowie Selbstlernkompetenzen erarbeitet. Eingebettet werden die Inhalte in ein zu konstruierendes Tandem-Lehrveranstaltungskonzept auf Peer Tutoring Basis unter Einbezug des Selbstlernmaterials.

Erprobungsphase

Zur ersten Konsolidierung des Lehrveranstaltungskonzepts wird ein Qualifizierungsworkshop für Lehrende und Studierende erarbeitet, bevor die Erprobung des Veranstaltungskonzepts und des Workshops mit Blick auf Transfer durchgeführt wird.

Distributionsphase

Die Veranstaltungen werden formativen und summativen begleitet bevor am Ende die Distribution des erstellten Selbstlernmaterials, des Tandem-Lehrveranstaltungskonzepts und der Workshops steht.


Was sind erwartete Ergebnisse?

Selbstlernmaterial, Peer Tutoring Veranstaltungskonzept, Erprobungsdaten

Es stehen distribuierte und erprobte Selbstlernmaterialien auf OER Basis zur Verfügung, welche neuralgische mathematische Defizite im Fach Chemie beheben und welche workloadsensibel aufgebaut sind. Es steht ein erprobtes Peer-Tutoring Veranstaltungskonzept zur Verfügung, das auch auf andere Fächer übertragen werden kann. Es stehen dokumentierte Erfahrungen zur Verfügung, wie der Workload durch die angedachten Maßnahmen kontinuierlicher Verteilt werden kann.