Methodische Grundformen

Kurzdefinition:
Die Anwendung verschiedener Formen und Verfahren der Unterrichtsprozessgestaltung werden im Kontext von Schule als Unterrichtsmethoden bezeichnet. Diese Methoden unterstützen dabei sowohl den Lehrenden als auch Lernenden bei der Gestaltung von Aneignungsprozessen.
Beschreibung:
Methodenvielfalt ist nicht nur eine Forderung, die sich aus einem Anspruch für guten Unterricht ableiten lässt, sondern auch eine Konsequenz aus dem praktischen Tun vieler Lehrender. Meyer (2010, S. 75) stellt daher ein Schema zur Beschreibung der sich daraus ergebenden Komplexität zur Verfügung, um Lehrenden Anregungen für die eigene Unterrichtsgestaltung zu geben, aber auch um gängige Unterrichtspraxis reflexiv zu fassen.

Es werden hier drei Ebene des methodischen Handelns unterschieden und jeweils individuell nach innen differenziert:

Abbildung: Methodische Grundformen.

Quelle: Eigene Darstellung nach Meyer 2010, S. 75.

Die Unterscheidung in die verschiedenen Ebenen des didaktischen Handelns dient dazu, in der Gestaltung von Unterricht über den Verlauf eines Jahres bis zur Ebene einer einzelnen Unterrichtseinheiten entsprechende Spannungsbögen zu entwerfen, die „[…] den Unterrichtsprozess in Gang setzten und am Laufen halten“ (Meyer 2004, S. 13).

Entscheidend für eine lebendige Unterrichtsgestaltung ist der Wechsel der Handlungsmuster, damit die Lehrperson nicht selbst zu einem „hyperaktiven Lehrer“ wird, der die Schülerinnen und Schüler passiv sein lässt und sie der Selbsttätigkeit enthebt (vgl. Klippert 2007, S. 107). Besonders in lehrer*innenzentrierten Unterrichtsformen besteht eine Gefahr der Verfestigung der Muster und damit der passiven Rolle der Schüler*innen, denn: Handlungsmuster werden definiert als „[…] historisch gewachsene feste Formen zur Aneignung von Wirklichkeit. Sie haben einen definierten Anfang, eine definierte Rollenverteilung, einen bestimmten Spannungsbogen und einen erkennbaren Abschluss.“ (Meyer 2004, S. 14). Hier Vielfalt zu entfalten, ist ein Anliegen vieler didaktischer Konzepte und des Bemühens vieler Lehrender.

Interne Verweise:
Bedingungsanalyse

Didaktische Handlungsebenen

Didaktische Struktur und Entscheidungsebenen

Methoden

Methodik

Unterrichtsplanung

Unterrichtsverlauf

Verwendete Quellen:
Klippert, H.: Lehrerentlastung. 3. Auflage, Weinheim: Beltz-Verlag, 2007.

Meyer, H.: „Was sind Unterrichtsmethoden?“ In Pädagogik 1/2004, 56. Jg. S. 12-15.

Meyer, H.: Was ist guter Unterricht. 7. Auflage, Weinheim: Beltz-Verlag, 2010.

Weiterführende Literatur:
Bonz, B.: Methodik – Lern-Arrangements in der Berufsbildung. Baltmannsweiler: Schneider Verlag. 2006.

Pahl, J.-P. Ausbildungs- und Unterrichtsverfahren, Ein Kompendium für den Lernbereich Arbeit und Technik. Bielefeld: Bertelsmann Verlag. 2005.

Internetverweise:
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Konstruktiver Methodenpool

Grundformen des Unterrichts – Langfassung (Hilbert Meyer)

Materialien:

Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Thomas Prescher;

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