Didaktisches Dreieck

Kurzdefinition:

Das didaktische Dreieck visualisiert die äußerste Reduktion des Gegenstandes der Didaktik und bildet die Beziehungen zwischen Lehrenden (Lehrerin/Lehrer), Lernenden (Schülerin/Schüler) und Lerngegenstand (Stoff/Wissen) ab.

Beschreibung:

Das didaktische Dreieck ist ein Modell, das die Beziehungen zwischen Lehrerin/Lehrer, Lernenden und Lerngegenstand darstellt (in der Grafik wird diese Beziehung durch Pfeile bzw. Kanten des Dreiecks verdeutlicht).

Abbildung: Didaktisches Dreieck.

Quelle: Eigene Darstellung nach Jank & Meyer 2005, S. 55.

Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die lehrende Person sich angemessen mit dem Lerninhalt auseinander setzt und diesen, an den Lernenden adaptiert, vorbereitet. Dies erfolgt z.B. über operationale Transformationen, also die Umwandlung vom Lernstoff auf die spezifische Lernsituation. Ebenfalls im Rahmen der Vorbereitung wird der relevante Stoff analysiert und gegebenenfalls reduziert.

Die Beziehung zwischen Schülerinnen/Schüler und Lerninhalt ist geprägt durch das Lernen resp. durch die Selbstaneignung. Dazu kann die lernende Person folgende Methoden anwenden:

  • Selbsterschließung
  • Aneignung
  • Komplexion (Zusammenfassung)
  • Selbsttätigkeit
  • Re-Präsentation

Die Beziehung zwischen Lehrerin/Lehrer und Schülerin/Schüler basiert auf dem Lehren. Die lehrenden Personen sollen die lernenden Personen (Schülerin/Schüler) unterstützen, den Lerninhalt selbständig (oder unter Anleitung) zu erschließen. Der Lehrende hat die Möglichkeit, den Lerngegenstand den Schülerinnen/Schülern durch Methodisieren, Visualisieren, Konstruieren, Moderieren und Präsentieren zugänglich werden zu lassen.

Das didaktische Dreieck bildet die Grundlage für komplexe Analysen des Unterrichts und gibt so einen Überblick über die Inhalte der Didaktik.

Auf der Grundlage dieses Modells lassen sich weitere Einflussfaktoren auf das Unterrichtsgeschehen zuordnen (vgl. unten „didaktischer Zirkel“).

Unterricht findet dabei nicht im „luftleeren Raum“ statt. Unterricht ist stets eingebettet in einen Rahmen (vgl. unten „didaktischer Rahmen“)

Interne Verweise:
Didaktische Handlungsebenen

Didaktische Rekonstruktion

Verwendete Quellen:
Jank, W. & Meyer, H.: Didaktische Modelle. Berlin: Cornelsen Verlag. 2005.

Wildt, J. & Gaus, O.: Journalistisches Schreiben für Wissenschaftler. Neuwied: Kriftel: Luchterhand. 2001.

Lermen, M.: Foliensatz Didaktik. Materialien. Universität Kaiserslautern. 2008.

Weiterführende Literatur:
Arnold, R. & Pätzold, H.: „Schulpädagogik kompakt- Prüfungswissen auf den Punkt gebracht“. Berlin: Cornelsen Scriptor. 2007, S. 94-95.

Arnold, R.: Skript zur Vorlesung „Allgemeine Pädagogik“ von Rolf Arnold, SomSe 09. Universität Kaiserslautern. 2009.

Blankertz, H.: Theorien und Modelle der Didaktik. München: Juventa. 1969.

Flechsig, K.-H.: Kleines Handbuch didaktischer Modelle. Eichenzell: Neuland. 1996.

Kaiser, A & Kaiser, R. Studienbuch Pädagogik. Berlin: Cornelsen Scriptor. 2001.

Klafki, W.: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Weinheim/Basel: Beltz. 1991.

Schöler, W.: Strukturen und Modelle des Unterrichts. Paderborn: Schöningh 1977.

Internetverweise:

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Mein didaktisches Modell

Tulodziecki et al.:  Gestaltung von Unterricht

UNTERRICHTSGESTALTUNG: DAS DIDAKTISCHE DREIECK

Materialien:
Didaktisches Dreieck

Verantwortlich: Rolf Arnold, FB Pädagogik, TU Kaiserslautern und Isa-Dorothe Gardiewski;

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